Das tun wir

Freiwillige Feuerwehr Weinsberg

Feuerwehr-Feeling wie bei den Großen


Von Samstag, den 18. September, auf Sonntag, den 19. September, fand der erste Berufsfeuerwehr-Tag, auch 24h-Dienst genannt, bei der Jugendfeuerwehr Weinsberg statt. Wie der Name schon verrät, verbrachten die Jugendlichen, wie die Vorbilder bei der Berufsfeuerwehr, einen ganzen Tag in der Feuerwehr. Hierbei mussten neben der eigenen Verpflegung, dem Dienstsport auch (fiktive) Einsätze gemeistert werden.

Gestartet hat der BF-Tag mit der Schichtübergabe um 10:00 Uhr. Hierbei wurde der extra für den BF-Tag installierte Alarmbildschirm präsentiert. Sollte es einen Einsatz geben, ertönt ein lauter Alarm-Ton im Feuerwehrmagazin und das Einsatz-Stichwort sowie der Ort des Geschehens werden auf dem Fernseher angezeigt.

Um das Gerangel um die besten Plätze auf dem Auto zu vermeiden, wurden die Jugendlichen vor jedem Einsatz eingeteilt. Wer welche Funktion im Einsatz übernahm, konnten die Jugendlichen vorher am White-Board ablesen.

Nach der Schichtübergabe wurde mit der Vorbereitung des Mittagessens begonnen und die Feldbetten im großen Schulungsraum aufgebaut. Es dauerte nicht lang, bis diese Arbeiten unterbrochen werden mussten. Einsatz für die Jugendfeuerwehr - Personensuche wurde gemeldet. Umgehend wurden die Fahrzeuge besetzt und los ging es in den alten Steinbruch nach Gellmersbach. Vor Ort wurden von den jungen Gruppenführern mehrere Suchtrupps gebildet, die das Gelände nach einer verunglückten Person absuchen sollten. Auch die Drohnen-Gruppe wurde zur Unterstützung hinzugerufen. Die verletzte Person wurde schnell auf einer Anhöhe im Steinbruch gefunden und gemeinsam mit der Schleifkorbtrage ins Tal gerettet.

Zurück im Magazin wurden die begonnenen Arbeiten fortgeführt und das Mittagessen vorbereitet. Die Spagetti Bolognese hatten sich alle wohlverdient!

Zum Glück kam der nächste Alarm für die Kinder erst nach dem Einräumen der Spülmaschine. Diesmal ging es zu einem gemeldeten Kleinbrand nach Wimmental. Hinter dem Freibad hatten sich zwei Lagerfeuer entzündet und mussten unter den Augen einiger Schaulustiger gelöscht werden. Die Crux an diesem Einsatzort: Der nächstgelegene Hydrant war einige Meter entfernt, weswegen die Wasserversorgung zum LF 10 länger brauchte, als dessen Tank leer gespritzt war. Nicht so schlimm, das Feuer war dennoch unter Kontrolle und konnte erfolgreich abgelöscht werden. Trotzdem war das Erstaunen groß, wie schnell die 1.300 Liter Löschwasser aus dem Tank verbraucht waren.

Am Magazin zurück wurden die Fahrzeuge wieder einsatzbereit bestückt, bevor jeder ein bisschen Zeit für sich hatte. Viele nahmen am Dienstsport teil, bei dem schon mal für das anstehende Indiaka-Turnier geübt wurde.

Die Jugendlichen waren gerade so im Spielfluss, da ertönte erneut der Alarm. Eine eingeklemmte Person beim örtlichen Abschleppunternehmen musste gerettet werden. Diese war ungeschickt unter einem Auto eingeklemmt. Als wenn das noch nicht genug wäre, entfachte auch noch ein kleines Feuer, welches jedoch umgehend durch den sichergestellten Brandschutz abgelöscht wurde. Die verletzte Person wurde mittels Hebekissen erfolgreich und unverletzt befreit.

Wie es schon zum Alltagsgeschäft der Feuerwehr gehört, durfte auch ein Brandmeldealarm nicht fehlen. Im Rathaus hatte die Anlage aus unbekanntem Grund ausgelöst und stellte so den nächsten Alarm für die Jugendfeuerwehr dar. Am Einsatzort angekommen stellte es sich als ein Fehlalarm heraus.

Am Abend mussten sich die Jugendlichen wieder selbst versorgen. Es gab leckere Pizzabrötchen.

Den anschließenden Kinoabend verbachten die meisten schon Popcorn-schmatzend in ihrem Feldbett, bis nichtsahnend pünktlich nach dem Film noch ein letzter Einsatz die Jugendlichen in ihre Uniformen hüpfen ließ. Erneut war ein Brand nahe des Häckselplatzes gemeldet. Vor Ort war das Feuer schnell unter Kontrolle. Beim Löschen stand jedoch nicht die Zeit sondern die richtige Löschtechnik im Vordergrund. So durfte jeder für einen kurzen Moment das Strahlrohr übernehmen und die Flammen bekämpfen. Spät in der Nacht ging es zurück ins Magazin. Nachdem die Fahrzeuge wieder einsatzbereit waren, verschwanden die meisten schnell in ihrem Bett.

Na nu, wer ist denn so früh schon auf den Beinen? Gegen 6:00 Uhr herrscht reges Treiben in der Funkzentrale. Die Betreuer der Jugendlichen machten sich schon mal bereit für den Weckruf. Der Alarm zu einer Ölspur weckte die Jugendlichen recht unsanft, aber eben sehr realitätsnah, aus ihren Träumen. Ein ungeschickter Autofahrer hatte im Neubaugebiet seine Ölwanne beschädigt und verlor sehr viel „Öl“. Die Motivation war zu dieser frühen Stunde entsprechend getrübt, weswegen der Einsatz rasch abgearbeitet wurde.

Im Magazin zurück wurde das gemeinsame Frühstück vorbereitet, um gestärkt in den Tag zu starten. Leider war die Mischung aus Aufregung, Adrenalin in Verbindung mit der kurzen Nacht für ein paar Jugendliche zu viel des Guten. Nach dem Frühstück bauten die verbliebenen Jugendlichen zusammen mit den Betreuern ihr Lager ab und räumten alles auf.

Um 10:00 Uhr wurden die Jugendlichen dann von Ihren Eltern abgeholt. Alle waren leicht übermüdet, hatten aber beim Gehen ein Lächeln auf ihren Lippen.

In diesem Sinne vielen Dank an alle unterstützenden Helfer und Organisatoren der Einsätze! Ohne euch wäre dieses tolle Event für die Jugendlichen nicht möglich gewesen!

Ein besonderer Dank geht an die Firma KFZ-Service Schneider Inhaber Albert Zoll und die Stadt Weinsberg für die Möglichkeit, in den Räumlichkeiten einen Einsatz abzuhalten.